Natürliche Gewässer können auf verschiedene Weise geschädigt werden, u. a. durch Versauerung, Eutrophierung, Versalzung, Schadstoffeinleitung und Abwärme. Um das Ausmaß dieser Schädigung möglichst gering zu halten, ist es erforderlich, Abwässer vor der Einleitung in ein fließendes Gewässer (sog. "Vorfluter") zu reinigen.
Bei der Abwasserreinigung werden mechanische, biologische und chemische Verfahren unterschieden.
Ein Maß für die Verunreinigung eines Abwassers ist dessen BSB5-Wert (biologischer Sauerstoffbedarf). Dies ist die Menge Sauerstoff, die zum biologischen Abbau des enthaltenen organischen Materials innerhalb von fünf Tagen benötigt wird. Je höher dieser Wert, desto verunreinigter ist das Abwasser. Weiterhin wird die Verunreinigung durch den chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) charakterisiert, der auch die nicht biologisch abbaubaren Stoffe mit erfasst. Weiterhin sind der wegen der möglichen Eutrophierung von Gewässern, der Gehalt an Ammonium-Stickstoff (NH4-N) sowie der Gesamt-Stickstoff- und Gesamt-Phosphor-Gehalt des Abwassers interessant. Für alle diese Werte sind für kommunales Abwasser in Abhängigkeit von der Größe der Kläranlage gesetzliche Grenzwerte für die Einleitung in den Vorfluter definiert.
In einer kommunalen Kläranlage wird das Wasser zunächst grob mechanisch vorgereinigt (Rechen, Sandfang, Absetzbecken). In der biologischen Stufe kommen entweder Belebungsbecken oder Tropfkörper zum Einsatz. Im Belebungsbecken wird dem Wasser Belebtschlamm (an abbauenden Mikroorganismen reicher Schlamm) zugesetzt und dieses dann belüftet, sodass der biologische Abbauvorgang ablaufen kann. Der entstehende Faulschlamm wird später in einem Faulturm u. a. zu Biogas vergoren. Ein Teil des Faulschlamms wird dem Belebungsbecken als neuer Belebtschlamm wieder zugeführt. Tropfkörper werden von oben mit Abwasser beaufschlagt. Auf Ihrer großen inneren Oberfläche befindet sich sog. biologischer Rasen (eine andere Form des Belebtschlamms), der für den biologischen Abbau sorgt. In einer chemischen Reinigungsstufe wird. z. B. Phosphat ausgefällt oder feinere Stoffe einer Flockung unterzogen.
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