Einfluss des Menschen
Der Mensch ist in höherem Maße als andere Arten in der Lage, Ökosysteme zu beeinflussen. Dies liegt an der großen Anpassungsfähigkeit des Menschen an verschiedenste Lebensräume, und an der Fähigkeit, diesen Lebensräumen größtmögliche Erträge an Ressourcen zu entnehmen. Diese Fähigkeiten werden durch Technik und "Intelligenz" ermöglicht.
Immer wenn die durch den Menschen verursachten Prozesse und Flüsse größere Auswirkungen haben als die natürlichen, treten in einem Ökosystem Probleme auf.
Zur Beschreibung von weltweit auftretenden, charakteristischen Umweltproblemen hat der "Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen" (WBGU) die sog. Syndrome des globalen Wandels definiert. Diese stellen einen schematisierten Überblick über die aus dem Wirken des Menschen potenziell resultierenden Gefahren dar.
- Landwirtschaftliche Übernutzung marginaler Standorte (Sahel-Syndrom)
- Raubbau an natürlichen Ökosystemen (Raubbau-Syndrom)
- Umweltdegradation durch Preisgabe traditioneller Landnutzungsformen (Landflucht-Syndrom)
- Nicht-nachhaltige industrielle Bewirtschaftung von Böden und Gewässern (Dust-Bowl-Syndrom)
- Umweltdegradation durch Abbau nicht erneuerbarer Ressourcen (Katanga-Syndrom)
- Erschließung und Schädigung von Naturräumen für Erholungszwecke (Massentourismus-Syndrom)
- Umweltzerstörung durch militärische Nutzung (Verbrannte-Erde-Syndrom)
- Umweltschädigung durch zielgerichtete Naturraumgestaltung im Rahmen von
Großprojekten (Aralsee-Syndrom)
- Umweltdegradation durch Verbreitung standortfremder landwirtschaftlicher Produktionsverfahren (Grüne-Revolution-Syndrom)
- Vernachlässigung ökologischer Standards
im Zuge hochdynamischen Wirtschaftswachstums (Kleine-Tiger-Syndrom)
- Umweltdegradation durch ungeregelte Urbanisierung (Favela-Syndrom)
- Landschaftsschädigung durch geplante Expansion von Stadt- und Infrastrukturen (Suburbia-Syndrom)
- Singuläre anthropogene Umweltkatastrophen mit längerfristigen Auswirkungen (Havarie-Syndrom)
- Umweltdegradation durch weiträumige diffuse Verteilung von meist langlebigen
Wirkstoffen (Hoher-Schornstein-Syndrom)
- Umweltverbrauch durch geregelte und ungeregelte Deponierung zivilisatorischer
Abfälle (Müllkippen-Syndrom)
- Lokale Kontamination von Umweltschutzgütern an vorwiegend industriellen
Produktionsstandorten (Altlasten-Syndrom)
Den negativen Auswirkungen der menschlichen Gesellschaft auf die Umwelt gegenüber stehen Bemühungen, diese zu schützen bzw. wieder instand zu setzen.
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